Zweite Pilgerfahrt auf den Spuren der Zürcher Stadtheiligen
Vom 6. Bis zum 9. August waren gut zehn Pilger der Auferstehungskirche unterwegs auf den Spuren der Zürcher Stadtheiligen. Sie trafen sich am ersten Tag in der katholischen Kirche in Linthal, um ein Reisemoleben vor den Reliquien der Stadtheiligen zu halten. Priester Daniel Schärer verglich in einer kurzen Ansprache das Pilgern mit dem Lebensweg eines Gläubigen, der mit Gottes Hilfe den Spuren älterer Glaubensgeschwister folgt, um das himmlische Königreich zu erreichen.
Die Pilger wanderten sodann auf dem Felix-und-Regula-Pilgerweg über Schwanden nach Glarus, wo sie in der Berglikapelle vor einem steinernen Handabdruck der Heiligen für einen Moment des Gebets innehielten. Schliesslich erreichten sie Näfels, wo sie im Kloster Mariaberg von den franziskanischen Brüdern herzlich aufgenommen wurden und den Tag mit einer Komplet abschlossen.
Am Tag danach setzten sie ihren Weg in Richtung Zürichsee fort – trotz strömenden Regens, dem sie durch eine Zugfahrt über die Linthebene entgingen. Trockenen Fusses konnten sie danach den Regelstein erklimmen, wo sie bei bestem Wetter die Aussicht auf die Glarner Alpen und das Toggenburg genossen. Nach einem Gebet am eigentlichen Regulastein stiegen die Pilger nach Uetliburg und Gommiswald ab, bevor sie den Tag in einem Hotel mit einer weiteren Komplet abschlossen.
Auch der dritte Tag begann im Regen. Die Pilger wanderten die kurze Strecke nach Schmerikon, wo der Pilgerweg endet. Den Rest legten sie – wie wahrscheinlich die Stadtheiligen auch – auf dem Schiff zurück. In Zürich besuchten sie die bekannten Stätten aus der Vita der Heiligen: den Lindenhof, wo einst das römische Kastell stand, die Wasserkirche, wo sie wohnten und starben, und das Grossmünster, wo sich (in der Apostelkapelle) in vorreformatorischer Zeit ihre Gräber befanden.
Da die Liturgie vom vierten Tag krankheitsbedingt abgesagt werden musste, schlossen die Pilger ihre Pilgerfahrt mit einer Grossen Vesper am heiligsten Ort Zürichs, nämlich in der Wasserkirche. Dies ermöglichte es ihnen, vor dem sogenannten Märtyrerstein, dem Ort des Martyriums der Heiligen, eine Litija -ein grosses Fürbittegebet – zu beten. In einem abschliessenden Wort begrüsste Vater Daniel alle Anwesenden an diesem heiligen Ort. Er erinnerte daran, dass zwar das Ende der Pilgerfahrt erreicht sei, aber noch nicht ganz ihr Ziel. Wir befänden uns gleichsam im Vorhof des Königreichs. Dieses selbst sei immer ein Geschenk Gottes. Eine Pilgerfahrt – wie unser ganzes geistliches Leben – sei immer die Frucht eines Zusammenwirkens von menschlicher Anstrengung und Gottes Gnade.
Gross ist Gott in Seinen Heiligen, der Gott Israels.