Siebte Jubiläumspilgerfahrt nach St. Gallen am Sonntag, 28.11.2021

Am Sonntag, den 28. November, dem ersten Tage des Weihnachtsfastens im alten Stil und dem ersten Adventssonntag unserer westlichen Geschwister, unternahm die russisch-orthodoxe Auferstehungskirche ihre siebte Jubiläumspilgerfahrt in die Kathedrale von Sankt Gallen.

Die gut 30 Pilger wurden herzlich empfangen vom Dompfarrer Beat Grögli, der sie zunächst durch die Kathedrale führte und ihnen aus der Geschichte von Kloster und Kathedrale erzählte. Mit grosser Freude sangen die Gläubigen in der Otmars- und der Galluskrypta an den Gräbern dieser grossen Schweizer Mönche je eine «Velichanie», in der sie als «Vorbilder der Mönche und Gesprächspartner von Engeln» verherrlicht werden.

Sodann versammelten sich die Pilgergruppe zusammen mit ein paar Gläubigen der Sankt Gallener Dompfarrei im Chor der Kathedrale vor eigens für sie aufgestellten Reliquiaren des ehrw. Otmar und vieler Heiligen des ersten Jahrtausends. Der Pfarrer der Auferstehungskirche, Erzpriester Michael Zeman erinnerte die Anwesenden daran, wie wir vor Jahren über Pilgerfahrten ins Heilige Land, nach Bari etc. diskutiert hatten und gab seiner Freude Ausdruck, dass es uns dieses Jahr gelungen ist, die Schätze unseres Landes kennenzulernen. Er nahm die Nähe von Gallus’ Erlebnis mit dem Bären zu einer ähnlichen Geschichte des grossen Russischen Heiligen Sergej von Radonezh zum Anlass, darüber zu staunen, wie um die Heiligen die Natur wieder zu ihrem ursprünglichen Zustand zurückfinde. Dies sei eine direkte Folge der Liebe, wie sie uns in der Sonntagslesung vom barmherzigen Samariter begegnet sei. An alle Anwesenden erging schliesslich Vater Michaels Aufforderung, um den Samen der evangelischen Predigt zu beten, wie wir es im heutigen Moleben tun. Denn dieser Samen allein könne uns in Gottes Königtum führen.

Danach sangen die Pilger ein Moleben zum ehrwürdigen Gallus und allen Ehrwürdigen von Sankt Gallen und verehrten die ausgestellten Reliquien. Zum Dank und als Andenken überreichten sie Vater Beat Grögli eine Ikone aller Schweizer Heiligen und kehrten mit Freude im Herzen nach Zürich zurück.

Wir danken Dompfarrer Grögli auch an dieser Stelle für den herzlichen Empfang und die Möglichkeit, die grossen St. Galler Heiligen zu verehren.