Pilgerfahrt der Auferstehungskirche auf den Spuren der Zürcher Stadtheiligen

Vom 17. bis zum 22 Juli unternahmen 15 Kirchgänger und Gäste der Auferstehungskirche meist zu Fuss eine Pilgerfahrt unter der Leitung von Priester Daniel Schärer auf den Spuren der Zürcher Stadtheiligen.

Die Pilger zogen von Andermatt über die Surselva und den Kistenpass ins Tierfehd am Ende des Kantons Glarus. Acht Pilger wanderten die ganze Strecke mit, andere begleiteten sie auf Teilstrecken

Die Heiligen Felix, Regula und Exuperantius zogen vor ihrem Martyrium im Zürich entweder auf der Flucht oder mit einem Missionsauftrag durch das Gotthardmassiv, um von Agaunum (Saint-Maurice) nach Zürich zu gelangen. Dabei zogen sie nach der Prima Vita durch «eine wüste Öde namens Glarus». Eine Glarner Überlieferung besagt, dass die Heiligen aus der Surselva über den Kistenpass gezogen und im Tierfehd an einer Quelle gerastet hätten. Diese Quelle – die «Felix und Regula Quelle» – war das Ziel der Pilgerfahrt.

Am ersten Tag trafen sich zwölf Pilger in Andermatt vor den Reliquien der Heiligen und baten um Gottes und der Heiligen Schutz für die bevorstehende Reise. Bei schönem Wetter wanderten Sie dann am Nachmittag vom Oberalppass den Rheinweg entlang in die Surselva nach Sedrun, wo sie die Nacht verbrachten.

In einer «Pilgerfahrt in der Pilgerfahrt» stiessen weitere Teilnehmende am zweiten Tag in Sedrun zur Gruppe, um gemeinsam den kurzen Weg nach Disentis zu bewältigen. Im Kloster Disentis feierten die Pilger mit dem Segen von Abt Vigeli Monn ein Moleben in der Krypta der Heiligen von Disentis, dem Ehrwürdigen Sigisbert und dem Märtyrer Placidus. Am Mittwoch zog die Gruppe in einer längeren Wanderung durch die wunderschöne Surselva nach Breil/Brigels am Fusse des Kistenpasses in den Kanton Glarus.

Am Donerstag und Freitag überquerte die Pilgergruppe den Kistenpass. Zunächst hiess es 1500 Meter aufsteigen, was ein Teil der Gruppe ganz zu Fuss und ein Teil mit motorisierter Unterstützung auf den ersten 600 Höhenmetern bewältigte. Müde, aber erfüllt von der Schönheit der Bergwelt und voll von Freude über die geteilte Erfahrung verbrachten die Pilger die Nacht auf 2714 m.ü.M. in der Kistenpasshütte. Zunächst im strömenden Regen, dann aber durch Gebet und Segen der Stadtheiligten in einem gut stündigen trockenen Fenster stiegen die Pilger fast 800 Höhenmeter zum Limmerensee ab, um weiter durch Zugangstollen und Seilbahn des Kraftwerks die letzte Strecke in das Tierfehd zu bewältigen.

Am letzten Tag der Pilgerfahrt feierte Vater Daniel mit Pilgern und Gästen – unter anderem vom Verein «Felix und Regula Pilgerweg» – an der «Felix und Regula Quelle» die Wasserweihe, und die Pilgergruppe beschloss ihr Abenteuer mit einem kleinen Grillfest.

Wir danken dem Herrn für ein freudiges und erbauendes Erlebnis. Die Pilger konnten sich nicht nur an der wunderschönen und vielfältigen Natur der Alpen erfreuen, sondern durften erleben, dass Gemeinschaft, Gebet und die Gnade Gottes uns auch anstrengende und schwierige Strecken erfolgreich bewältigen lassen, so wir uns mit den Worten der Stadtheiligen an den Herrn wenden: «Deine Wege zeige uns, Herr, und Deine Pfade lehre uns. Leite uns in Deiner Wahrheit und unterweise uns, denn Du bist Gott, unser Heiland.»

Heilige Märtyrer Felix, Regula und Exuperantius von Zürich und Heilige Sigisbert und Placidus von Disentis, betet zu Gott für uns.

Impressionen:

Text und Fotos: Vater Daniel Schärer

forum Pfarrblatt, Ausgabe 16, 2023: https://forum-pfarrblatt.ch/ausgaben/2023/16/pilgern-wie-die-heiligen.html