Orthodoxe Kirchen im Kanton Zürich
Mit ihm verlieren die Zürcher Kirchen ihren engagierten Vertreter für den Religionsfrieden: Ende März 2020 ist Pfarrer Peter Wittwer in seinem 80. Lebensjahr verstorben. Im Bild sehen wir ihn (rechts aussen) – zusammen mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus, dem griechisch-orthodoxen Pfarrer Emmanuel Simandirakis und Stephan Schwitter, dem inzwischen pensionierten Bereichsleiter des Synodalrats für die Migrantenseelsorge (von links). Foto: zVg
Auszug aus dem Jahresbericht 2020 der Katholischen Kirche im Kanton Zürich / Text: Stephan Schwitter
Pfarrer Peter Wittwer im kleinsten Kreis beigesetzt
Elf in Zürich aktive orthodoxe Kirchgemeinden bilden seit 2014 den Verband Orthodoxer Kirchen im Kanton Zürich. Ein Beirat aus Vertreterinnen und Vertretern der anerkannten christlichen Kirchen begleiten und unterstützen die Verbandsgremien und einzelne Mitgliedsgemeinden. Das sonst rege Verbandsleben stand im Coronajahr praktisch still. Vorstand und Beirat tagten nur viermal. Der Beirat traf sich zusätzlich am 26. August zu einem Arbeitslunch im Freien. Die ordentliche Delegiertenversammlung wurde zweimal verschoben und findet nun als Zweijahres-DV erst 2021 statt. Das Gemeindeleben der Mitgliedskirchen wurde gleichermassen durch die Pandemie eingeschränkt. Wir verweisen deshalb auf das ausführliche Kapitel im Jahresbericht 2019 und die aktuellen Informationen des Verbandssekretariats auf der Homepage www.orthodoxie-zuerich.ch.
Im erwähnten Jahresbericht wurden anlässlich seines Rücktritts aus dem Beirat am 10. Juli 2019 die grossen Verdienste von Pfarrer Peter Wittwer gewürdigt. Nun ist er im 80. Lebensjahr am 28. März 2020 an den Folgen einer kurzen, schweren Krankheit verstorben. Bis zuletzt wurde er zu Hause von seiner Gattin gepflegt und begleitet. Sie, Generalvikar Josef Annen, der bulgarisch-orthodoxe Priester Yordan Pashev, der Bereichsleiter und ein weiteres Mitglied des Beirates sowie drei Verwandte haben Peter Wittwer am 3. April mitten im Lockdown auf dem Friedhof Manegg beigesetzt. Derselbe engste Kreis hielt nach 40 Tagen ein Gedächtnis an seinem Grab. «Das Erlebnis, das in meiner Seele bis jetzt am tiefsten nachwirkt, ist kein schönes, sondern ein trauriges: Es ist die Beisetzung von Peter Wittwer im Familienkreis auf dem Friedhof Manegg. Einer, der ein Leben lang der Öffentlichkeit gedient, zwischen Schweizern und Ausländern, christlichen Konfessionen und Religionen Kontakte geknüpft und Brücken gebaut hat, wird im Kreis von sieben Personen verabschiedet.» (Josef Annen in einem Interview vom 11. Mai 2020.) Mit Pfarrer Peter Wittwer verlieren die Zürcher Kirchen und Religionsgemeinschaften einen ihrer engagiertesten Vertreter für den Frieden unter den Religionen. Sein besonderes Interesse galt den Ostkirchen. Eine öffentliche Abdankung mit eingehender Würdigung seines ausserordentlichen Lebens konnte bisher leider nicht stattfinden.